Freitag, 18. Oktober 2013
Der Sonnenblumendieb
12.10.13
Es raschelt, wenn der Wind durch es hindurch bläst, das Herbstlaub neben uns.
Ich öffne meine Augen, die Sonnenstrahlen fallen einem Mosaik gleich, zwischen den gelben und grünen Blättern hindurch, so schön, dass ich meine Augen erst wieder zu mache, als er sie mit seiner großen Hand schließt. Sofort vergesse ich die schneidend kalte Luft, denn ich konzentriere mich wieder voll und ganz auf seine weichen Lippen, die eine unglaublich zarte Wärme in mir verteilen, als würde mein Herz in Honig gebadet. So sitzen wir da, lange, in der Krone eines wunderschönen Laubbaumes.
Ich will nicht herunter, ich will am liebsten ein Bett in die Baumkrone stellen, ein Bett mit vielen kuschligen Kissen und Decken, so wie meins. Einige Hund hatten uns vorher noch gestört, sie hatten den Baum angebellt, und sich an den Stamm gesetzt. Die Frauchen hatten immer blöde in die Luft geguckt, denn sie hatten uns nicht bemerkt, wie auch, umhüllt von Geäst und Laub? Wir kletterten den Baum herunter, und spazierten ein Stück.
Seine Hände sind trotz der Herbstkälte warm und das Innenleben seiner Jackentasche ist sehr weich und flauschig. Vorbei an etlichen Äckern, mit wenig Stadtflair, erreichen wir ein Sonnenblumenfeld, sie blühen noch, die kleinen übriggebliebenen. Er zog mich durch die Reihen aus hohen Stielen und gelben Köpfen auf der Suche nach einem schönen Exemplar, nach einer kleinen Runde wurde er fündig und holte sein immer mitgeführtes Messer aus der Hosentasche. Die Klinge Schnitt durch den Stängel, doch sie funkelte nicht, da das Sonnenlicht hinter einem grauen Himmel verschwunden war. Der Stiel war starr mit harten Härchen besetzt und turg ein paar raue Blätter und kleine, runde Knospen.

Ich sitze an meinem Schreibtisch, die Sonnenblume in einer pinken Glas Vase stehen, sie lächelt mich an und zeigt mir, dass noch 2 weitere Knospen aufgegangen waren.
Jede so einzigartig wie du und ich.

Liebe ist so unrationell. Unrationelles liegt mir nicht. Aber das ist definitiv die schönste Ausnahme in der ich Irrationalität liebe, und sie mich begeistert :*