Mittwoch, 2. Oktober 2013
Wenn Dinge zu Symbolen werden ...
Ein Wort, ein Augenblick und ich weiß, was es bedeutet. Mein Herz schlägt unangenehm schnell und schwer. Adrenalin fließt durch meinen Körper, jeder Muskel ist angespannt. Er würde mich nicht einfach fahren lassen, er würde mich festhalten, bis ich ihm den roten, prall mit Helium gefüllten Luftballon geben wurde. Er wollte ihn als Entschädigung, als Entschuldigung dafür, dass ich ihn gewaltsam festgehalten hatte, als er drauf und dran war, meine beste Freundin wegen einem dieser Luftballons zu schlagen. Er hatte den Ballon abgerissen, aber ihr nichts weiter getan. Ich sagte ihm ich würde mich nicht entschuldigen bei Menschen, die es mir nicht Wert sind. Er hat keinen Wert gehabt in meinem Leben. Wert, neutral. Heute hat sich das geändert. "Ich schlage dich gleich, weil du so hässlich bist!"Wert, Feind.
Ich weiß es, ich weiß sehr wohl, dass ich nicht hässlich bin, und dennoch fühlen sich diese Worte an wie ein Schlag ins Gesicht. Ich werde nicht nachgeben. ich bin stark. Willensstark. ich schlug auf seine Hand, die sich nicht von meinem Lenker löste. Ich sah in sein gesicht, in diese Eisblauen verwirrten Kinder Augen. -nein, haue ihm keine rein- denn er konnte ja nichts dafür. Irgendwas war in seinem Kopf gehörig falsch gelaufen, hatte er wirklich gedacht, er könne sich mit mir anlegen ? Ich weiß, ich bin ein Mädchen. Ich weiß, dass Jungs denken, ich wäre nur ein Mädchen. Aber ich weiß es besser. Ich bin eine Kämpferin. Der Luftballon ist nicht das Problem, das Problem ist, dass ich zu stolz bin... lieber sterbe ich, als meinen Stolz ab zu legen. Ich weiß, ich reagiere vielleicht über, aber wenn man mich bedroht, mit 16 Jahren, wegen einem roten Ballon, dann bekomme ich eine Kriese, ich frag mich dann, wie zurückgeblieben man sein kann...der Idiot steht immer noch da, als ich eine vorbeilaufende Lehrerin um Hilfe bitte. Ich regel so etwas eigentlich immer alleine, aber ich habe keine Lust mehr auf eine neue Anzahl an Menschen, die meinen auf mir rumhacken zu müssen, ich habe keine Lust und deshalb werde ich es nicht so weit kommenlassen. Ich fahre heim, eine Träne, eine einzelne Träne rinnt über miene Wange. Es ist keine Träne aus Trauer, sie ist entstanden aus Kampfgeist, Hass und Angst, Angst vor Wiederholung, mit enormen Ausmaßen. Nein, man muss Aufstände niederschlagen, bevor sie mit Mistgabeln und Fackeln vor deiner Tür stehen.

eure
Melli