Entscheidungen treffen & Tränen vergießen
Sie lag da, ein Kissen mit ihren Armen umschlungen. "du siehst so unterkuschelt aus" sagte eine Männerstimme in ihrem Kopf. Sie hatte es vermasselt. Sie hatte es schon wieder vermasselt. Wie jedes verdammte mal, sie machte es immer falsch. War sie zu schnell, machte sie es falsch, ließ sie sich etwas gefallen, machte sie es falsch, war sie zu langsam, machte sie es falsch, oder ließ sie sich nichts gefallen, machte sie es auch falsch. Dann war er gekommen, und hatte sie fühlen lassen, dass es ihm nicht wichtig war wie viel sie falsch machte, den er hatte auch Fehler. Er war nie da, er hatte keine Zeit für ihr blutrotes pochendes Herz. Sie brauchte jemanden, der da war, sie brauchte etwas, woran sie sich klammern und einen Ort an dem sie sich fallen lassen konnte. Das war er. Das war er nie. Oder war er es? Er war es. Bis dieser Fremde auftauchte und sie ihrer Sicherheit beraubte. Er versprach ihr Orte voll Fantasie, an denen sie nie gewesen war, versprach ihr Blumenwiesen, jede Blüte eine Weisheit. Doch er begann zu spielen, jedes Wort ein Schachzug, Jede ihrer antworten ein Touché. Sie verloren sich in Wortspielen und tauchten auf der anderen Seite, bei den Problemen der Welt wieder auf. Sie vergas ihre Fehler, denn er mochte jeden Makel, und wenn er noch so banal war, damit vergas sie auch die Warheit. Ihre Fehler waren da, würden immer da sein, aber sie lebte mit ihnen und wusste mit ihnen umzugehen.
"hey komm zurück" meldete die Männerstimme in ihrem Kopf. Auch er wollte sie nicht verlieren, doch er war dabei das Rennen zu verlieren, sie ließ um sich kämpfen, sie wollte nicht einfach sein und das hatte sie beiden oft genug gesagt. Warum er das Rennen verlor? Sie wusste es nicht, sie wusste nur, dass sie sich nicht einfach erobern lassen würde wie eine Mittelalterliche Burg. Eine Träne floss ihre Wange entlang, war sie sich vor wenigen Stunden doch noch so sicher gewesen was sie wollte, war sie sich ihrer Verliebtheit bewusst gewesen und hatte jeden Moment genossen und gehasst. Sie wollte diesen unglaublichen Jungen nicht verlieren, doch sie musste sich irgendwann entscheiden. Nehmen, wer ihr Sicherheit bot, oder nehmen, wer ihr Bilder malte, aus Farben, die vor Aufregung pulsierten?
~Eine Entscheidung ist im Nachhinein Immer die falsche, außer man bleibt in der Zeit stehen und sucht nicht nach etwas besserem ~
Sie entschied. Sie entschied sich nicht.
Sie blieb klug, und sah was die Zeit mit sich brachte.
melliblog am 10. September 13
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